Kaufvertrag für die Gosse unterzeichnet!

Heute wurde der Kaufvertrag für die Gosse unterzeichnet! Damit gehört das Haus dem Verein zur Förderung von Bildung, Kultur und studentischem Leben, über den wir das Haus nutzen. Jeah!

Die Häuser denen, die sie brauchen!

 

Wir dokumentieren die Pressemitteilung des Vereins zum Hauskauf vom 04.12.2018:

„Wir greifen dem Studentenwerk unter die Arme!“
Gemeinnütziger Verein kauft Haus in der Goßlerstraße 17/17a von
Studentenwerk Göttingen.

 

 

 

 

 

 

 

Am gestrigen Dienstag, den 4. Dezember 2018, haben Vertreter_innen des
„Verein zur Förderung von Bildung, Kultur und studentischem Leben“ den
Kaufvertrag für das ehemalige Studierendenwohnheim in der Goßlerstraße
17/17a unterzeichnet. Mit dem Kauf durch den Verein gehen 1,5-jährige
Verhandlungen zwischen den Bewohner_innen des Hauses und dem
Studentenwerk Göttingen zu Ende. Diese waren nach erfolgreichem Protest
der Bewohner_innen gegen geplante Mieterhöhungen im Frühjahr 2017
eingeleitet worden, um eine neue Lösung des Mietverhältnisses für die
Hausgemeinschaft zu finden.

Das 1905 erbaute Doppelhaus in der Goßlerstraße 17/17a war bereits in
den 1980er Jahren von Studierenden durch eine Besetzung als Wohnraum
erkämpft und daraufhin als Kompromiss vom Studentenwerk Göttingen
verwaltet worden. Die vergangenen rund 37 Jahre waren immer wieder von
Auseinandersetzungen zwischen Bewohner_innen und Studentenwerk
durchsetzt gewesen. Vor allem die Mietbedingungen der Einzelmietverträge
sowie mangelnde Sanierungen am Haus standen oft im Zentrum solcher
Konflikte, welche die Selbstverwaltungsstrukturen der Hausgemeinschaft
und deren Handlungsspielraum beschnitten.

Als Teil der Wohnrauminitiative Göttingen und im Schulterschluss mit
zwei weiteren Wohnheimen des Studentenwerks gelang es der
Hausgemeinschaft in der Goßlerstraße, zunächst ihre Forderung nach
kollektiven Mietverträgen durchzusetzen, und im weiteren Verlauf, den
Kauf ihres Wohnhauses als Alternativlösung anzustreben.

Dazu Tina Weiß, Teil der Hausgemeinschaft: „Wir begrüßen es sehr, dass
das Studentenwerk dazu gebracht werden konnte, einen konstruktiven Kurs
mit uns einzuschlagen. Das sah Anfang letzten Jahres noch sehr anders
aus, aber unser Widerstand und der öffentliche Druck haben dies
erreicht. Wir hoffen nun, dass sich das Studentenwerk auch in Hinblick
auf andere Wohnheime und Auseinandersetzungen um Sanierungsstau,
Fehlplanung und Mietverhältnisse wie in den Häusern in der Roten Straße
sowie in der Humboldtallee 9 für vorgeschlagene Lösungen durch die
Bewohner_innen zugänglich zeigt.“

Ähnlich äußerst sich Johannes Frey aus der Humboldtallee 9: „Wir freuen
uns, dass der solidarische Kampf um bezahlbaren Wohnraum für die
Hausgemeinschaft der Goßlerstraße 17/17a nun zu einem erfolgreichen
Abschluss mit dem Studentenwerk gekommen ist. Wir sind zuversichtlich,
mit der Universität auch für das Haus in der Humboldtallee 9 zu einer
vergleichbaren Lösung zu kommen.“

„Durch den Kauf des Hauses durch den Verein und die jetzige
Nutzungsmöglichkeit wurde die rechtliche Grundlage geschaffen, das
Zusammenleben als Hausgemeinschaft frei und unabhängig vom Studentenwerk
zu gestalten. Dieser Schritt freut uns sehr und gleichzeitig sind wir
uns der Verantwortung und des Aufwands bewusst, um die wir das
Studentenwerk erleichtern, indem wir Verwaltung und Renovierung des
Hauses selber in die Hand nehmen.”, ergänzt Janna Winterdorf, ebenfalls
Bewohner_in der Goßlerstrasse 17/17a.

Der Verein, der das Haus nun besitzt und den Bewohner_innen zur
Verfügung stellt, versteht sich als stadtpolitische Akteurin für den
großen Bedarf an sozialem und bezahlbarem Wohnraum in Göttingen
einzutreten und darüber hinaus basisdemokratische Projekte zu fördern.

Tina Weiß abschließend: „Wir als Hausgemeinschaft wollen dem
Mietenwahnsinn, Immobilienspekulationen und der zunehmenden Entfremdung
innerhalb unserer Gesellschaft das solidarische Zusammenleben in
selbstverwalteten Wohngemeinschaften entgegenstellen und aktiv zu deren
Ausbreitung beitragen.“

Pressekontakt:
Verein zur Förderung von Bildung, Kultur und studentischem Leben
Email: bildung-kultur-leben@riseup.net